KV Grundbildung

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Im Treuhand-KV mit ausländischen Wurzeln

23.03.2022
Saba Tehrandoust

Ich möchte meine Geschichte über meinen Weg zur kaufmännischen Lehre schildern. Als 30-jährige mit ausländischen Wurzeln schien es fast unmöglich, eine Lehrstelle zu finden. Aber ich habe nicht aufgegeben, weil ich aus einem Grund hierhergekommen bin. Um erfolgreich zu sein.

Ich wohne seit beinahe 6 Jahren in der Schweiz. Deutsch zu lernen war für mich eine grosse Herausforderung für mich (ist es immer noch). Ich habe in meinem Heimatland Iran an der Universität studiert und 2 Jahre als Buchhalterin gearbeitet. Als ich in die Schweiz kam, war ich erstaunt über die Disziplin und Ordnung jedes einzelnen Schritts in diesem Land. Alles schien so makellos und präzise. Nach 3 Jahren Deutsch lernen, dachte ich mir, es ist Zeit, mir eine Lehrstelle zu suchen und meinen Träumen zu folgen.

Meine Bewerbungen schickte ich an Unternehmen, die mit Buchhaltung und hauptsächlich Bürojobs zu tun hatten. Ich habe natürlich viele Absagen bekommen, was für mich klar und traurig zugleich war.

Schliesslich erregte mein Lebenslauf die Aufmerksamkeit eines Treuhandbüros und ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ein paar Tage später ging ich zur Schnupperlehre. Am Ende des Tages wusste ich, dass es mein Traumberuf ist und wollte unbedingt diese Lehre machen. Nach einem weiteren Gespräch und der Zusicherung, dass ich das schaffe, habe ich die Lehrstelle bekommen. Ich war so glücklich, dass ich meinen Träumen einen Schritt näher bin. Gleichzeitig hatte ich auch ein bisschen Angst, dass ich mit der Schule nicht gut zurechtkomme.

Heute bin ich mitten auf dem Weg, den ich begonnen habe. Mein Schuldurchschnitt liegt nicht unter 5 und ich kann sagen, dass ich auch bei der Arbeit ziemlich gut bin.

Nun möchte ich einen normalen Arbeitstag bei einem Treuhandbüro als Lernende beschreiben. Mein Tag beginnt damit, die Post abzuholen und im Sekretariat abzugeben. Nachdem ich die Kühlschränke, das Druckerpapier und anderen Bürokram kontrolliert habe, checke ich meine E-Mails und beantworte sie bei Bedarf. Wenn ich in der Schule bin, legen meine Kollegen normalerweise die Jobs, an denen ich arbeiten muss, in meinen Ablagekorb. Derzeit bin ich in der Steuerabteilung. Ich erstelle Steuererklärungen für natürliche und juristische Personen. Nach Erhalt der Veranlagungen oder Rechnungen muss ich diese mit der Steuererklärung abgleichen und dem Kunden melden. Aber natürlich lasse ich meine Arbeit vorher von meiner Ausbildnerin kontrollieren. Wenn ich keine Steuerarbeit habe, bin ich mit der Buchhaltung beschäftigt (Belege kontieren und buchen). Ich kann auch am Ende jedes Quartals MWST-Abrechnungen erstellen und einreichen. Bankabstimmung ist auch einer meiner Aufgaben. Als erstes lade ich die Kontoauszüge herunter, buche die Fälle und am Schluss vergleiche den Saldo im Kontoauszug mit dem Saldo im Buchhaltungsprogramm. Bei Bedarf korrigiere ich die Fehler.

Als Lernende hat man ausser Büroarbeiten auch andere Sachen zu erledigen. Einmal pro Woche muss ich die Akten sammeln und schreddern, weil Datenschutz bei uns sehr wichtig ist. Kontrolle des Büromaterials und Bestellungen sind auch meine Aufgaben. Das Archivieren der Unterlagen, die nicht mehr gebrauch werden, muss auch fast jeden Monat erledigt werden.

Das Arbeiten in einem Treuhandbüro macht mir Spass. Ich interessierte mich immer für Zahlen und Büroarbeit und ich bin mir sicher, dass ich eine gute Wahl getroffen habe. Jeden Tag lerne ich etwas Neues und bin sehr stolz auf mich. Ich hoffe, dass ich die Abschlussprüfungen erfolgreich bestehe und einen guten Job finden kann.

Saba Tehrandoust

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