KV Grundbildung

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Mein Weg ins Treuhand

22.01.2020

Ich habe mich für das KV Treuhand entschieden, weil ich die KV-Lehre für eine gute Grundausbildung halte und mich das Gebiet Treuhand besonders interessiert.

Dank Erzählungen von einem Freund, der auch die KV Treuhand-Lehre absolvierte, konnte ich allererste Eindrücke sammeln. Er berichtete von seinem Arbeitsalltag und seinen täglichen Aufgaben. Nach der Sekundarschule habe ich während eines Jahres das Gymnasium besucht und dort das Fach «Finanz- und Rechnungswesen» sehr gemocht – ich konnte mir also gut vorstellen, dass eine Ausbildung in diesem Bereich etwas für mich sein könnte.

Nachdem ich den von vielen Firmen empfohlenen und erwünschten Multicheck absolvierte, erhielt ich von Gateway eine E-Mail, in der stand, dass BDO in Zürich gerne meine Bewerbungsunterlagen erhalten möchte. Kurzerhand erstellte ich ein Profil und schaltete alle Dokumente für BDO frei. Dieses neue Verfahren nennt sich Active-Sourcing. Die Lehrbetriebe suchen nach potenziellen Lernenden, indem sie anonymisierte Multicheck Ergebnisse sehen und – wie in meinem Fall – eine E-Mail-Anfrage senden. Von da an läuft alles wie bei einem «normalen» Bewerbungsprozess. Ich hatte ein erstes Vorstellungsgespräch und wurde mit einem anderen Bewerber zu einem Schnuppertag eingeladen. Dieser Tag hat mir bestätigt, dass Treuhand das richtige Berufsfeld für mich ist. Nach der Zusage folgte die Vertragsunterzeichnung und das lange Warten auf den Lehrbeginn. Während der ersten Tage meiner Lehrzeit erhielt ich viele (grundlegende) Informationen, wurde allen vorgestellt und durch die Räumlichkeiten geführt. Aber schon ab dem dritten Tag begann der normale Arbeitsalltag. In meinem Lehrbetrieb ist es so, dass man im ersten Lehrjahr drei verschiedene Abteilungen durchläuft: Die Logistik, das Rechnungswesen (Finance and Controlling) und den Empfang. Ab dem zweiten Lehrjahr bleibt man dann bis zum Ende der Lehre in der Treuhandabteilung. In anderen Lehrbetrieben kann das aber völlig anders sein.

Ein typischer Tag im Treuhand beginnt damit, dass ich mir einen Überblick verschaffe. Besonders nach zwei Tagen Berufsschule gehe ich alle Unterlagen durch, die während meiner Abwesenheit für mich hingelegt wurden und lese meine E-Mails. Je nachdem habe ich einen dringenden Auftrag erhalten (beispielsweise bei einer Lohnauszahlung oder wenn ein Kunde gewisse Unterlagen erhalten möchte) oder ich schaue in meinem Terminkalender, was ich zu erledigen habe. Unser Team hat verschiedene Kunden, die wir mit unterschiedlichen Dienstleistungen bedienen. Grundsätzlich wiederholen sich die Arbeiten, aber in verschiedenen Zyklen. Lohnzahlungen erfolgen beispielsweise monatlich. Die Buchhaltung wird je nach Kunde wöchentlich, monatlich oder quartalsweise vorgenommen. Gewisse Aufgaben – wie beispielsweise Steuererklärungen, Monats- oder Jahresabschlüsse – haben auch ihre Regelmässigkeit. So kommt es, dass ich im Prinzip oft wiederkehrende Tätigkeiten ausführe und sie durch die Repetition schnell und gut erlernen kann. Dennoch habe ich nie das Gefühl, ständig das Gleiche zu tun. Ich erledige den ganzen Tag unterschiedliche Aufgaben für Kunden. Dank der flexiblen Arbeitszeiten kann ich auch mal eine Pause einlegen. Falls ich gerade keine Arbeit für einen Kunden erledigen kann, lege ich Dokumente ab. Habe ich eine Arbeit beendet, gebe ich sie entweder meinem Chef oder einem Teammitglied zur Endkontrolle. Wenn ich eine Anmerkung habe (z.B. ein fehlendes Dokument) oder ich mir nicht sicher bin, ob ich etwas richtig gemacht habe, kann ich dies jederzeit erwähnen und erhalte Feedback vom Team. Ab und zu habe ich auch Sitzungen, entweder mit meinem Team oder meiner Berufsbildnerin. Wenn sich der Tag dem Ende zuneigt, plane ich den nächsten Tag beziehungsweise die nächste Woche. Ich frage im Team nach, was ansteht und trage mir dazu Termine in meinen Kalender ein. So kann ich auch etwas abgeben, falls ich an einem Tag zu viel eingeplant habe oder mehr Arbeit verlangen, sollte ich wenig zu erledigen haben. Bevor ich mich verabschiede, frage ich immer, ob ich noch etwas Dringendes erledigen kann. Es kann nämlich durchaus vorkommen, dass ein Kunde uns kurzfristig einen Auftrag erteilt.

Aber nicht nur die Arbeit bei BDO ist Teil meiner Ausbildung. An zwei Tagen in der Woche besuche ich die Berufsschule. Parallel zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis mache ich so noch die Berufsmatura. Das hört sich anstrengender an als es wirklich ist. Ich merke im Vergleich zum ersten Lehrjahr zwar einen Unterschied, durch gute Mitarbeit im Unterricht, regelmässiges Lösen der Hausaufgaben und eine sorgfältige Prüfungsvorbereitung ist das aber zu schaffen. Sollte man merken, dass es in der Schule nicht ideal läuft, kann man gemeinsam mit seinem Berufsbildner nach einer Lösung suchen.

Nach der Lehre möchte ich auf jeden Fall auf dem Beruf bleiben – wenn ich wählen könnte bei BDO, meinem Lehrbetrieb. Die KV-Ausbildung ermöglicht es, viele verschiedene Weiterbildungen zu besuchen, wie beispielsweise «Sachbearbeitung Treuhand». Nach der Lehre und Berufsmatura möchte ich jedoch nicht nahtlos mit einer Weiterbildung beginnen, daher entscheide ich mich erst nach bestandener Ausbildung für den nächsten Schritt.

Debora Huber

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